Weltliche rechte Ansicht ist nach M.117:
1. Es gibt Gaben, Dargebrachtes und Geopfertes.
2. Es gibt Frucht und Ergebnis guter und schlechter Taten.
3. Es gibt diese Welt und die andere Welt.
4. Es gibt Mutter und Vater; es gibt spontan geborene Wesen.
5. Es gibt gute und tugendhafte Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern.
1. Geben, Darbringen und Opfern ist sinnvoll, näheres wird in dieser Rede nicht erklärt.
2. Nicht selten ist es so dass es denen die Böses tun gut, denen die Gutes tun schlecht geht. Die zentrale Aussage mehrerer Lehrreden "Erbe ihrer Taten sind die Wesen", bezieht sich also
besonders auf künftige Daseinsfährten in denen sich die Taten auswirken, wie es z.B. in A.X.205 dargestellt ist:
"Eigner und Erben ihres Wirkens, o Mönche, sind die Wesen, ihrem Wirken entsprossen, mit ihm verknüpft, haben ihr Wirken zur Zuflucht, und die guten und bösen Taten, die sie vollbringen, werden
sie zum Erbe haben.
Da, ihr Mönche, bringt einer Lebendes um, stiehlt, führt unrechten Wandel in Sinnenlüsten, er ist ein Lügner, ein Zwischenträger, redet roh, schwätzt, ist habsüchtig, gehässig und hat falsche
Ansichten. Er verkriecht sich in Taten, verkriecht sich in Worten, verkriecht sich in Gedanken. Krumm sind seine Taten in Werken, krumm seine Taten in Worten, krumm seine Taten in Gedanken, krumm
seine Daseinsfährte, krumm seine Wiedergeburt. Wer aber krumme Daseinsfährte, krumme Wiedergeburt hat, der hat eine von diesen beiden Daseinsfährten zu erwarten: eine äußerst qualvolle Hölle oder
den Tierschoß der Kriechtiere.
Was aber, ihr Mönche, gilt da als der Tierschoß der Kriechtiere? Schlangen, Skorpione, Hundertfüßler, Mungos, Katzen, Mäuse, Eulen oder was es da sonst noch an Wesen des Tierschoßes gibt, die
sich beim Anblick des Menschen verkriechen. So, ihr Mönche, vollzieht sich die Wiedergeburt eines Wesens seiner Natur nach: danach, was man tut, wird man wiedergeboren, und den Wiedergeborenen
treffen die Eindrücke. Darum sage ich, ihr Mönche, sind die Wesen die Erben ihrer Werke.
Da, ihr Mönche, steht einer ab vom Töten ... besitzt rechte Erkenntnis. Er verkriecht sich nicht in Werken, verkriecht sich nicht in Worten, verkriecht sich nicht in Gedanken. Gerade sind seine
Taten in Werken, gerade seine Taten in Worten, gerade seine Taten in Gedanken, gerade seine Daseinsfährte, gerade seine Wiedergeburt. Wer aber, ihr Mönche, gerade Daseinsfährte, gerade
Wiedergeburt hat, der hat eine von diesen beiden Daseinsfährten zu erwarten: einen äußerst glücklichen Himmel oder Wiedergeburt in einem vornehmen Geschlecht, einem mächtigen Adelsgeschlechte,
einem mächtigen Brahmanengeschlechte oder einem mächtigen Bürgergeschlechte, das wohlhabend ist, reich begütert, hoch vermögend, reich an Silber und Gold, Hab und Gut, Geld und Getreide. So, ihr
Mönche, vollzieht sich die Wiedergeburt eines Wesens seiner Natur nach: danach, was man tut, wird man wiedergeboren, und den Wiedergeborenen treffen die Eindrücke. Darum sage ich, ihr Mönche,
sind die Wesen die Erben ihrer Werke."
3. Diese Welt (ayaṃ loko) ist die physische Welt in der wir geboren sind, die andere Welt (paro loko) ist die nichtphysische, mit den groben Sinnen nicht
wahrnehmbare Welt.
4. Von den fünf Daseinsfährten wird nur bei den Menschen und den Tieren Geburt durch Eltern bewirkt. Himmel, Hölle und Gespensterreich sind "paraloka", die Wesen dort sind spontan geboren
(opapātika), ohne Eltern.
5. Es gibt Menschen die diese Welt und die andere Welt mit höherer Geisteskraft (abhiññā) erfahren und erklären.
Das ist also weltliche rechte Ansicht "die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt".
Auf dieser Grundlage kann sich überweltliche rechte Ansicht entwickeln:
"Und was, ihr Bhikkhus, ist richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist? Die Weisheit, die spirituelle Fähigkeit der Weisheit, die Geisteskraft der Weisheit, das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, der Pfadfaktor der Richtigen Ansicht in einem, dessen Geist edel ist, dessen Geist triebfrei ist, der den Edlen Pfad besitzt und den Edlen Pfad entfaltet." ( M.117)
Kommentar schreiben