Der Buddha teilt das Dasein in fünf Gruppen ein, die Khandha: Körperliches, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung, Bewusstsein. Er bezeichnet die Gruppen als Übel, Unglück, Leid (agha) (S.22.31), gemäß der ersten edlen Wahrheit: Dasein ist Leiden (dukkha). Sie werden auch upādānakkhandha genannt, fünffaches Anhaften am Dasein. Upādāna bedeutet ergreifen, festhalten, anhaften. Eben dieses Ergreifen ist die Wurzel des Übels (aghamūla), gemäß der zweiten edlen Wahrheit:
"Es ist dieses Begehren, das Wiedergeburt erzeugende, mit Lust-Gier verbundene, hier und dort sich ergötzende, nämlich das Begehren nach Sinnlichkeit, nach Dasein, nach Nichtsein. Dies, ihr Mönche, wird die 'Wurzel des Übels' genannt." (S.22.31)
Ohne Ursache entsteht keine Wirkung, demnach ist mit dem Erlöschen des Begehrens dukkha zu Ende, "mit der Wurzel ausgerottet".
"Wenn da, ihr Mönche, ein Mann, was es da in diesem Jeta-Hain an Gräsern und Reisig, Zweigen und Laub gibt, fortträgt oder verbrennt oder sonst nach Belieben damit verfährt, würdet ihr dann denken: 'Uns trägt der Mann fort, uns verbrennt er, oder mit uns verfährt er nach seinem Belieben'?" - "Gewiss nicht, o Herr! " - "Und warum nicht?" - "Dies ist ja nicht, o Herr, unser Selbst oder etwas zum Selbst Gehörendes!"
"Ebenso auch, ihr Mönche, gehört euch die Körperlichkeit nicht an; gebt sie auf! Dies Aufgeben wird euch lange zum Heil und zum Glück gereichen. Auch Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewusstsein, ihr Mönche, gehören euch nicht an. Gebt sie auf! Dies Aufgeben wird euch lange zum Heil und zum Glück gereichen."(S.22.34)
Es bedarf des gesamten achtfachen Pfades um das tief sitzende Begehren, das vermeintliche "Ich und mein" aufzulösen, die vierte edle Wahrheit.
Die Daseinsgruppen sind auch im Satipatthana Sutta (D.22) erwähnt, im Rahmen der Dhammaergründung bzw. Betrachtung der Lehrglieder:
"Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich den fünf Gruppen des Anhaftens? Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch: Dies ist die Körperlichkeit, dies ist die Entstehung der Körperlichkeit, dies ist das Vergehen der Körperlichkeit, dies ist das Gefühl, dies ist die Entstehung des Gefühls, dies ist das Vergehen des Gefühls, dies ist die bewusste Wahrnehmung, dies ist die Entstehung der bewussten Wahrnehmung, dies ist das Vergehen der bewussten Wahrnehmung, dies ist die Aktivität, dies ist die Entstehung der Aktivität, dies ist das Vergehen der Aktivität, dies ist das Bewusstsein, dies ist die Entstehung des Bewusstseins, dies ist das Vergehen des Bewusstseins."
Die Gruppen machen unser gesamtes Dasein aus und wenn man sie versteht lässt sich das Dasein besser erkennen, besonders wenn das begriffliche Verstehen zu direktem Gewahrsein wird.
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