Wie aber, Cunda, ist Lauterkeit dreifach in Werken?
- Da, Cunda, meidet einer das Töten, steht vom Töten ab; Stock und Waffe ablegend, ist er von Zartgefühl und Liebe erfüllt; für alle Wesen und Geschöpfe empfindet er Wohlwollen und Mitgefühl.
- Er meidet das Stehlen, steht ab vom Nehmen des Nichtgegebenen; was da ein anderer im Dorfe oder Walde an Hab und Gut besitzt, dieses ihm nicht Gegebene eignet er sich nicht in diebischer Absicht an.
- Den unrechten Wandel in Sinnenlüsten meidet er; er vergeht sich nicht gegen Mädchen, die unter der Obhut von Vater, Mutter, Bruder, Schwester oder Verwandten stehen; oder gegen Mädchen, die unter dem Schutze der Religionsgemeinschaft stehen, die einem Gatten versprochen wurden, die öffentlich Anverlobten, bis zu den durch Überwurf eines Blumenkranzes Anverlobten. (A.X.176)
"Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse das man lässt", sagt Wilhelm Busch. Außerdem besteht das Gute darin dass man es tut. Wenn man für alle Wesen Wohlwollen empfindet wird man nicht nur passiv vermeiden ihnen zu schaden sondern auch aktiv etwas beitragen um sie vor Schaden zu bewahren. In der Lehre wird das Geben (dāna) besonders betont, z.B. in A.VIII.37:
Acht Gaben eines guten Menschen gibt es, ihr Mönche. Welche acht?
- Reines gibt er,
- Auserwähltes gibt er,
- zur rechten Zeit gibt er,
- (für den Mönch) Erlaubtes gibt er,
- mit Überlegung gibt er,
- häufig gibt er,
- beim Geben erheitert sich sein Herz und
- nach dem Geben fühlt er sich zufrieden.
Demnach ist es am Besten etwas sinnvolles zu geben das tatsächlich benötigt wird und das sollte nicht von minderwertiger Qualität sein. Man gibt es nicht widerwillig oder mit Verachtung sondern empfindet Mitfreude (muditā) und bereut es nachher nicht sondern freut sich dass man Gutes getan hat. Mit einem guten Gewissen ist man gegenwärtig mit sich zufrieden und schafft sich eine gute Zukunft.
Rechtes Handeln ist ein weites Feld, Absicht und Wille (saṅkhāra-kkhandha) nehmen einen großen Teil des Daseins ein. Es ist unsere Antwort auf das Leben, die Reaktion auf die Wahrnehmung. Zu jeder Zeit kann man selbstsüchtig oder selbstlos handeln in Werken, Worten und Gedanken und so sein Leben zu Glück, Leid oder endgültiger Befreiung führen. Man hat es selber in der Hand und ist weder vom Zufall noch von der Willkür eines Gottes abhängig, das ist rechte Erkenntnis. Was einem gegenwärtig widerfährt hat man in der Vergangenheit selber bewirkt, niemand sonst ist schuld an unserem Leiden und jeder ist seines Glückes Schmied.
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