"Wahrlich, o Bruder, der im rechten Wandel Unvollkommene versteht und erkennt nicht der Wirklichkeit gemäß; der im Wandel Vollkommene aber versteht und erkennt der Wirklichkeit gemäß. " (A.IV.175)
Demnach ist die vollkommene Erfüllung des achtfachen Pfades die Voraussetzung um die Lehre des Buddha zu verstehen, die Wirklichkeit zu erkennen und Dukkha zu beenden. Ohne Reinheit der Gesinnung gibt es kein rechtes Handeln in Werken, Worten und Gedanken, damit ist der Geist zerstreut und unruhig, nicht zu tiefgründiger Einsicht fähig.
Rechtes Handeln in Werken:
Nicht töten, Gewalt anwenden, nichts nehmen das nicht gegeben wurde, kein unrechter Wandel in Sinneslüsten.
Rechtes Handeln in Worten:
Nicht lügen, keine Zwietracht säen, keine gehässigen Worte gebrauchen, kein belangloses Geschwätz.
Rechtes Handeln in Gedanken:
Keine Habgier, kein Übelwollen, keine falschen Ansichten.
Das sind die zehn heilsamen Wirkensfährten, kurz zusammengefasst nach der Lehrrede in A.X.176. Je mehr man danach handelt desto ruhiger und klarer wird der Geist, man hat sich nichts vorzuwerfen und wird glücklich und zufrieden. "Im Glücklichen sammelt sich der Geist", sagt der Buddha.
Unrechtes Handeln entsteht aufgrund von Verblendung, die vornehmlich aus "Ich und mein" besteht, der Illusion mit den khandha identisch zu sein. Saṅkhāra-kkhandha ist das Gestaltende, der Wille. Es ist auch ahaṁkāra, das Ichmachen. Wenn ich nun dieses illusorische Ich loswerden will, dann ist das auch Identifikation mit saṅkhāra-kkhandha - ich will das. Aber ohne diesen Willen erreiche ich keine Befreiung, es geschieht nicht von selber. Ich muss die nötigen Voraussetzungen dazu schaffen, über den unfreien Willen zu philosophieren führt nicht weiter. Der Buddha hatte keinen Augenblick den Willen zur Befreiung aufgegeben bis er sie erreicht hat.
Es kommt darauf an auf welche Weise man etwas anstrebt. Z.B. wenn man versucht einen Faden in ein Nadelöhr einzuführen und sich darauf fixiert "ich will das jetzt", dann gelingt es nicht. Wenn man sich aber entspannt und sammelt kann man ganz ruhig und klar das Nadelöhr sehen, den Faden und die Hand und nichts anderes, man erkennt deutlich wie der Faden da reinkommen kann und macht exakt die richtige Bewegung dazu.
Es geht darum diese Besonnenheit, die Achtsamkeit ins Bewusstsein zu rufen bei allem was man tut. Was mache ich da eigentlich, was geschieht da und was ist das Resultat?
Z.B. ist da ein Auge, Wahrnehmung von Form und Farbe, ein angenehmes Gefühl, das Ignorieren der rechten Erkenntnis, die Absicht des Ergreifens, die willentliche Ausführung - das Resultat ist letztlich dukkha. Wenn ich das wirklich sehen kann wie es ist, handle ich nicht auf unrechte Weise. So gestaltet saṅkhāra-kkhandha das Boot der Lehre das zum Ufer der Befreiung führt.
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